Conférence de Presse Sondage sur la Qualité des soins
Umfrage über das öffentliche Gesundheitssystem
Ärzteschaft genießt großes Vertrauen
Die Zukunft bereitet den Patienten Sorgen
Mehr als ein Drittel der Befragten ließen sich schon im nahen Ausland behandeln
Im Auftrag der „Association des Médecins et Médecins-Dentistes“ (AMMD) haben die Experten des Meinungsforschungsinstituts « Quest » vom 26. Oktober bis 10. November 2017 bei einem repräsentativen Schnitt von 600 Einwohnern in Luxemburg eine Studie über das öffentliche Gesundheitssystem durchgeführt. „Wir wollten als Vereinigung wissen, was die Menschen sprich die Patienten über die Gesundheitsversorgung, das medizinische Angebot und die systemischen Herausforderungen für die Zukunft denken“, so Alain Schmit, Präsident der AMMD.
Die Resultate der Studie zeigen deutlich, dass das Angebot, die Kostenübernahme durch die öffentliche Hand sowie der Zugang zu medizinischen Leistungen überaus positiv bewertet werden. Offensichtliche Schwachstellen gibt es allerdings beim Zugang zu bestimmten Untersuchungen (Scanner, IRM usw.). 71 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es hier nicht schnell genug Zugang zu notwendigen Untersuchungen gibt. Auch die Organisation der Notdienste („urgences“) ist für 56 Prozent nicht gut organisiert. 44 Prozent sagen denn auch, dass die Planung der Infrastrukturen und Dienste den künftigen Bedürfnissen der Bevölkerung nicht entspricht.
„Das sind Hausaufgaben, denen sich diejenigen stellen müssen, die für die Organisation des Angebots verantwortlich sind“, so Alain Schmit, verbunden mit dem Hinweis, dass auch die Hälfte der Befragten angeben, es sei nicht einfach einen Arzttermin zu bekommen. „Das ist eine Herausforderung für die Ärzteschaft und daran müssen wir arbeiten“, so Alain Schmit.
Durchwegs sehr gute Noten bekommen die Ärzte. 84 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Ärzte und nicht andere Akteure des Systems die therapeutischen Entscheidungen treffen sollen. 38 Prozent sagen, die Ärzteschaft sollte in die Planung der Infrastrukturen einbezogen werden. 55 Prozent wollen, dass die Mediziner mitentscheiden sollen wenn es um Innovation und Spitzentechnologie für Luxemburg geht. Bei der Wahrung der Patientenrechte sagen 59 Prozent, das sei Sache der Ärzteschaft. „Diese Resultate sind eine Bestätigung für den Einsatz der Ärzte für ihre Patienten“, erklärt dazu Alain Schmit.
Was die Herausforderung des Gesunfheitssystems für die Zukunft angeht, so sehen die Befragten drei wesentliche Punkte: die Finanzierbarkeit (39 Prozent), die Infrastrukturplanung (28 Prozent) und die allgemeine Alterung der Bevölkerung und die dementsprechend steigenden Bedürfnisse (27 Prozent).
35 Prozent der Befragten gaben an, bereits medizinische Dienstleistungen (deren Kosten rückerstattet wurden) im nahen Ausland beansprucht zu haben. „Das ist eine Zahl, die uns so nicht erstaunt. Wir haben mehrfach bei den politischen Akteuren auf diese Problematik hingewiesen. Nun wird belegt, was wir anmahnten“, unterstreicht dazu Alain Schmit.